1. Auswahl der Betreuer*innen
Auch wir suchen jedes Jahr Betreuer*innen, welche ihre Zeit für ein ehrenamtliches Engagement investieren, um für Kinder und Jugendliche einmalige Erlebnisse zu ermöglichen. Jedoch ist dies bei uns nicht ganz so einfach, wie es bei dem dargestellten Fall in der SWR-Recherche möglich war. Zunächst einmal müssen die Bewerbenden eine umfangreiche Bewerbungsmappe vorlegen, welche mindestens einen Lebenslauf, einen aktuellen Erste-Hilfe-Nachweis und ein erweitertes Führungszeugnis enthält. Diese Unterlagen werden von unserem Team geprüft und mit Ergebnissen von Internetrecherchen abgeglichen. Dann erst kommt es zum nächsten Schritt, einem persönlichen Kennenlerngespräch. Dieses führt einer unsere Mitarbeiter*innen und findet häufig digital statt. Von diesem Gespräch wird anschließend im Team berichtet. Erst jetzt wird die Entscheidung über eine grundsätzliche Mitarbeit getroffen.
Doch damit ist man noch nicht auf einer Freizeit aktiv.
Vor jeder Saison finden Mitarbeiter*innentreffen statt. Diese sind verpflichtend und gehen ein Wochenende lang. Darin werden Themen wie Schutzkonzepte, Sicherheitskonzepte, Verhaltensweisen und weitere Themen, welche für alle Freizeiten wichtig sind, besprochen. Ergänzend dazu gibt es ein 30seitiges Trainer*innenhandbuch, welches als Nachschlagewerk ständig aktualisiert wird.
2. Überprüfung des Anbieters
Die Aussage von “Zartbitter”, dass jede Pommesbude stärker kontrolliert und reglementiert ist als die Anbieter von Kinder- & Jugendreisen, können wir, zumindest für uns, so nicht stehen lassen. Denn wir als gemeinnütziger Anbieter haben da einige Anerkennungsverfahren und Kontrollsysteme, welche wir durchlaufen haben und regelmäßig durchlaufen. Diese wären:
- anerkannter Träger der außerschulischen Kinder- & Jugendarbeit
- anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
- Mitglied im paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg
- Zertifizierter Anbieter durch den Bundesverband Individual- & Erlebnispädagogik e.V.
Und als Verein halten wir unsere jährliche Mitgliederversammlung öffentlich ab, sodass jede interessierte Person, sich nicht nur ein Bild unserer Arbeit machen kann, sondern uns auch direkt zu Themen befragen kann.
3. Unterbringung und Programmgestaltung
Für die Dauer einer Freizeit ist die Unterkunft das neue “Zuhause”. Darin sollen und müssen sich die Teilnehmenden wohl und sicher fühlen. Daher achten wir besonders darauf, wie diese ausgestattet sind. Doch die Ausstattung allein reicht uns hier nicht. Wir prüfen die Lage, die Belegung, die Zugänglichkeit und vor allem, wie passt alles zusammen. Wo sind die Betreuungspersonen untergebracht? Wie sind die sanitären Anlagen erreichbar? Und wo sind schwierige Bereiche, welche besonders betrachtet werden müssen? Nur einige Fragen, welche uns wichtig sind.
Nicht immer finden wir die Idealbedingungen vor. Denn gerade auf Berghütten sind wir daran gebunden, was vor Ort gegeben ist. Doch dies entbindet uns nicht davon, auch hier alles dafür zu tun, dass sich Teilnehmende wohl und sicher fühlen.
Das alles erfolgt im Abgleich mit unserem Schutzkonzept, welches wir mit externen Partner*innen entwickelt haben.
Und wo ist jetzt das Abenteuer? Ja genau darum geht es bei unseren Freizeiten. Das einmalige Erlebnis, die gute Zeit, der Spaß, die Freundschaften und die tollen Betreuer*innen, die all das möglich machen.
Eine große Verantwortung, welche hier auf unseren Betreuer*innen lastet. Und daher arbeiten wir mit kleinen Gruppen und einem geringen Betreuungsschlüssel. So lassen sich Abenteuer in der ganzen Gruppe erleben und nur in Ausnahmefällen ist eine betreuende Person wirklich allein. Doch ganz allein ist man nie, auch nicht, wenn alle anwesend sind. Wir garantieren als Anbieter eine 24h Hotline, welche für alle Anliegen genutzt werden kann. Und sollte mal wirklich jemand ausfallen oder es Unterstützung benötigt, dann steht ein Backup-Team jederzeit bereit vor Ort mitzuarbeiten.
4. Party, Alkohol und Drogen
Wer dies sucht, ist bei uns falsch. Als Betreuer*in und auch als Teilnehmer*in. Da gibt es andere Anbieter, bei denen diese Erwartungen erfüllt werden.
Wer sich bei uns auf der Homepage umschaut, der findet nur Reiseangebote, welche Kinder und Jugendliche in der Gemeinschaft fördert, und Raum für persönliche Entwicklung bietet, für Ausprobieren und auch Verantwortung zu übernehmen. Das kann aus unserer Sicht nur dann erfolgen, wenn wir mit allen Sinnen dabei sind und jederzeit auch gute Entscheidungen treffen können. Dies geht nicht mehr, wenn wir nicht mehr bei uns selbst sind.
Als betreuende Person gibt es klare Vorgeben diesbezüglich. Wer sich nicht daran hält, fliegt. Da gibt es kein “Aber beim nächsten Mal passt du besser auf” oder “Einmal ist keinmal” Aussagen. Da sind wir konsequent und haben dies in der Vergangenheit auch schon so handhaben müssen.
5. Feedback und Achtsamkeit
Die Zusammensetzung unserer Betreuer*innenteams erfolgt nach bestem Wissen und Gewissen, wie man so schön sagt. Wir achten selbstverständlich darauf, dass Kompetenzen, Erfahrungen, pädagogische Ausbildungen und so weiter gut abgedeckt sind und dass die Teams paritätisch besetzt sind. Doch dies ist kein Garant dafür, dass es im Team nicht mal knistert oder Situationen entstehen, welche die Zusammenarbeit untereinander erschwert. Wir schulen in unseren Vorbereitungswochenenden Konfliktkommunikation und leben eine konstruktive Konflikt- & Fehlerkultur vor. Damit möchten wir unsere Betreuer*innen ermutigen, über Befindlichkeiten, belastende Situationen und Beobachtungen zu sprechen. Achtsam zu sein. Wenn es untereinander nicht mehr möglich ist sich darüber auszutauschen, oder sich Situation festgefahren haben, dann stehen wir hier wieder mit unserer 24h Hotline beratend oder auch entscheidend zur Seite.
Doch woran erkannt man nun einen “guten” Reiseveranstalter?
- Sorgfältige Recherche
- Zertifizierungen mit klaren, einsehbaren Kriterien
- Schutzkonzepte
- Empfehlungen von vertrauenswürdigen Personen
- Bauchgefühl
Und ein Anruf beim Anbieter ist immer eine gute Möglichkeit, sich ein Bild von dessen Arbeitsweise zu machen. Hilfreich für ein solches Gespräch ist die Infobroschüre des Reisenetz e.V.
https://reisenetz.org/wp-content/uploads/2016/06/RN_Qualitaet_im_Jugendreisen_WEB.pdf
Quellen:
https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/vollbild-kinder-jugend-ferien-lager-100.html