Vertrauensübungen für Gruppen
Um die Zusammenarbeit von Teams und Gruppen zu verbessern, ist gegenseitiges Vertrauen ebenso wichtig, wie eine gute Kommunikation. Hier möchten wir einige vertrauensübungen vorstellen, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Vertrauensübung: Der Gordische Knoten
Gruppengröße: 6 - 14 Personen
Alter: ab 12 Jahre
Material: ohne
Dauer: ca. 10 min.
Ort: drinnen & draußen
Beschreibung:
Die Teilnehmer dieser Vertrauensübung bilden einen großen Kreis, alle strecken ihre Hände nach vorne aus und schließen die Augen. Auf ein Kommando gehen alle in die Mitte und ergreifen mit jeder eigenen Hand eine fremde. Nun können die Augen wieder geöffnet werden. Es ist ein Knoten entstanden, der entknotet werden soll, ohne dass die Hände losgelassen werden dürfen. Manchmal entstehen ineinander verschlungenen Kreise, die natürlich unentknotbar sind. Die Vertrauensübung soll die Angst vor dem Körperkontakt abbauen.
Vertrauensübung: Pendel
Gruppengröße: 7 bis 10 Personen, bei größeren Gruppen in mehrere Teams aufteilen
Alter: ab 15 Jahre
Material: Isomatte
Dauer: ca. 10 -15 Minuten
Ort: Wiese oder stuhlfreier Raum
Beschreibung:
Alle Spieler bilden bei dieser Vertrauensübung einen ganz engen Kreis. Sie halten die Hände mit den Handflächen in etwa Brusthöhe nach vorne. Eine freiwillige Person ist das ,,Pendel'' und stellt sich in die Kreismitte, verschränkt die Arme in Schutzhaltung vor der Brust, lässt sich steif nach hinten fallen und wird daraufhin von der Gruppe sanft in alle Richtungen bewegt. Das erfordert sehr viel Vertrauen! Das Pendel gibt sich dabei ganz der Gruppe hin und hat darauf zu achten, mit beiden Füßen auf seinem Platz stehen zu bleiben, stets Körperspannung beizubehalten und weder in den Knien noch in der Hüfte nachzugeben. Bevor gestartet wird, sollten die vereinbarten Kommandos ausgetauscht werden:
Pendel: „Seid ihr bereit?“
Gruppe: ,,Wir sind soweit, ... (Namen einfügen)!“
Pendel: ,,Ich lasse mich fallen!“
Gruppe: ,,Wir halten dich ... (Namen einfügen)!“
Hinweis: Gerade bei Jugendlichen muss die Spielleitung darauf achten, dass diese Vertrauensübung nicht
in übertriebenen Schubsen ausartet. In diesem Falle wäre es eher eine vertrauensmindernde Übung. Sobald die fallende Person ausgleichende Schritte machen muss, ist für sie ein sicheres Gefühl nicht mehr gewährleistet! Die Gruppe muss sich deshalb sensibel nach den Reaktionen des Pendels richten und die Fallstrecken danach ausrichten. Die Erfahrung, von der Gruppe gehalten zu werden und ihr ganz zu vertrauen, wird intensiver, wenn bei dieser Vertrauensübung nicht gesprochen wird.
Vertrauensübung: Schweben lassen
Gruppengröße: ab 9 Personen
Alter: ab 15 Jahre
Material: Isomatte
Dauer: 10 Minuten
Ort: drinnen & draußen
Beschreibung:
Eine Person legt sich bei dieser Vertrauensübung flach auf den Boden (die Isomatte), schließt die Augen und macht sich steif wie ein Brett. Alle anderen stellen sich zu beiden Seiten auf und fassen mit den flachen Händen unter den Körper des/der Liegenden. Auf ein vereinbartes Kommando hebt die Gruppe die Person zu einer verabredeten Höhe an. Der/die Schwebende darf dabei nicht in den Hüften einknicken. Gruppen, die noch keine Erfahrung mit diesem Spiel haben, sollten die Person nicht höher als ihre Schultern halten. Dort schwebt sie für einige Sekunden. Dabei kann die Gruppe die Person sanft hin und her bewegen oder sich in Trippelschritten drehen bzw. den Standort wechseln. Anschließend wird die Person langsam wieder auf den Boden gelegt und noch drei Sekunden etwas fester aufgedrückt, bevor alle auf ein Zeichen gleichzeitig loslassen. Der Zauber dieser Vertrauensübung wird durch Schweigen noch verstärkt.