Am Freitagabend trudelten nach und nach neun Auszubildende in der Libanonstraße ein, um sich gemeinsam mit Thorsten Bohle ein Wochenende lang der Waldorfpädagogik sowie der Entwicklung des Kindes zu nähern.
Nachdem die organisatorischen Dinge geklärt und die Erwartungen an das Seminar formuliert waren, stiegen wir gleich in verschiedene Wahrnehmungsübungen ein, von denen wir einige blind, andere sehend absolvierten.
Am nächsten Tag galt es, sich durch Gruppenarbeit, Übungen und Diskussionsrunden an seine ersten zwei eigenen Jahrsiebte zu erinnern, – der Begriff Jahrsiebte beschreibt die Phasen eines jeden Kindes, die es im Laufe seiner Entwicklung durchläuft. Für die erste Aufgabe suchten wir in Dreier- und Vierergruppen Naturmaterialien aus der Umgebung der Libanonstraße, um damit unser erstes Jahrsiebt darzustellen. Im Anschluss daran suchten wir Begriffe im Hinblick auf die Frage „was braucht ein Kind, in welcher Altersstufe“, für die jeweilige Lebensphase.
Nach dem Mittagessen mischten wir die Gruppen neu durch und versuchten diesmal, mithilfe von Zeitungsartikeln und Bildern eine Collage unseres zweiten Jahrsiebts anzufertigen.
Auflockerungsübungen, Zwischen-durch-Spiele und weitere Wahrnehmungsübungen erleichterten die intensive Gruppenarbeit.
Am dritten Tag, dem Sonntag, beschäftigten wir uns mit dem dritten Jahrsiebt. Diesen Lebensabschnitt betrachteten wir anders als die beiden vorhergehenden, und zwar durch ein gemeinsames Gruppengespräch.
Im letzten Abschnitt unseres Seminars befassten wir uns noch anhand einiger Fallbeispiele mit der Prävention und Intervention von Konfliktsituationen.
Als wir gemeinsam auf das Seminar zurückblickten und noch einmal alle wichtigen Aufgaben, Übungen und Spiele sowie Methoden notierten, erkannten wir, dass das erste Jahrsiebt eher die materielle Phase, das zweite Jahrsiebt die künstlerische Phase und das dritte Jahrsiebt die intellektuelle Phase dominiert.
Rückblickend kann ich sagen, dass es ein sehr gelungenes Seminar war, das den Teilnehmenden einen anregenden Anstoß gab, sich weiter mit den präsentierten und erarbeiteten Inhalten zu beschäftigen.
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